In der großen Kellergasse
Im April 2025 gab es die Gelegenheit, mehr über eine der größten Kellergassen Mitteleuropas in Pillichsdorf, NÖ, kennenzulernen. Im Ort gibt es drei Kellergassen, in der Mitte die große und von ihr ausgehend kleinere nach links (Westen) und nach rechts (Osten). Hier stehen lauter Gebäude die den Abstieg in einen der hier in Löß gegrabenen Keller ermöglichen. Rund 240 solcher Zutritte in Weinkeller gibt es hier.
Es gibt verschiedene Typen von Weinkellern: jene, in denen der Wein eines Weinhauers gelagert ist; jene, die sogar auch eine Weinpresse beheimaten und auch sogenannte Wirtekeller, hier (hatten) in der Gegend ansässige Wirte ihre gekauften Weine kühl gestellt.

Eine Besonderheit jedes Weinkellers ist das Tor zum Zutritt – aber nicht nur. Denn fast alle Tore zu einem Weinkeller habe neben einer üblichen versperrbaren Türe ein Gitter mit einer zweiten Türe dahinter. Wenn man die öffnet, wird der Weinkeller belüftet, es kann aber keiner durch das Gitter – leicht – eindringen.
Darüber hinaus hat jeder Weinkeller auch in seinen unterirdischen Gängen Belüftungsschächte nach oben. Ansonsten würden die Gärungsgase die in den Keller hinabsteigenden Menschen ersticken lassen.
Zu den Gittern in den Toren gibt es auch ein lokales „Gschichterl“: im Ort Pillichsdorf steht ein größeres barockes Gebäude, das „Schloss“. Vor langer Zeit haben tatsächlich Adelige hier gewohnt, seit 200 Jahren hat die Gemeindeverwaltung und der Wirt des Ortes hier seinen Platz. Die wohlhabenden Adeligen wollten ihr Gut durch vor den Fenstern angebrachte Gitter schützen, die wurden aber für die Gemeindeverwaltung aber nicht mehr benötigt. Daher sind viele dieser Gitter heute in den Kellertoren zu finden …
Ich habe in den vorgestellten zwei Kellergassen auch viel fotografiert, das ist hier zu sehen.